Die GfM-Fachgruppe "Digitale Musikwissenschaft" veranstaltet am Freitag 28. September 2018 im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung ein Symposium zum Thema "Born-digital. Digitales Material als Herausforderung für die Musikwissenschaft".
Die Musik spielt längst digital. – Für die Musikforschung birgt dies ohne Frage vielfältige Zukunftsaufgaben und fordert eine digitale Musikwissenschaft heraus, die sich der Entwicklung digitaler Methoden ebenso widmet wie jener Fülle digitalen Materials, das überall dort entsteht, wo Musik in digitalen Umgebungen erfunden, gemacht, produziert, publiziert, verteilt, gespeichert, rezipiert und analysiert wird, um nur einige Grundmodi digitaler musikbezogener Praxen anzudeuten. Ziel des Fachgruppensymposiums ist es, die verschiedenen Bereiche des Faches über die Fragen, die mit den digitalen Phänomenen, Erzeugnissen, Arbeitsweisen, Instrumenten und Überlieferungen der Musik- wie auch der Forschungskultur der zurückliegenden Jahrzehnte bis heute einhergehen, miteinander ins Gespräch zu bringen. Die Digitalität des Materials kann sich als gemeinsamer Anknüpfungspunkt erweisen und unter Umständen sogar als große Chance für ganz neue Kooperationen. Drei Hauptvorträge nehmen die Thematik aus je unterschiedlicher fachlicher Richtung mit grundsätzlichem Anspruch in den Blick. In Kurzvorträgen (Lightning Talks) kommen in einem zweiten Teil Stimmen aus der Fachgruppe und darüber hinaus mit prägnanten Thesen und/oder Beispielen zu Wort, die im Anschluss im Plenum weiterdiskutiert werden.
Programm unter https://www.musik.uni-osnabrueck.de/veranstaltungen/aktuelle_tagungen/gfm_2018.html.
Vorträge: How much is the glitch? Or: Is there such a thing as „digitale Musik(wissenschaft)?” (Matthias Pasdzierny), Klassisch digital – Computermusik und ihre Herausforderungen (Miriam Akkermann). „Alle Menschen werden Brüder“? Audiovisuelle Dokumente aus der NS-Zeit in den sozialen Medien (Elias Berner)
Lightning Talk Session: Datenhaltung in Musikeditionsprojekten (Benjamin Bohl), Genetische Textkritik in digitalem Gewand – Ein Einblick in Beethovens Werkstatt (Susanne Cox), Digital Culture und Europarecht: Aktuelle Trends (Frédéric Döhl), musiconn.performance als Beitrag zur Dokumentation zeitgenössischen Musiklebens (Andrea Hammes), Telling Sounds: Was erzählt Fritz Kreislers Geige? (Matej Santi), Bemerkungen zum Spannungsfeld von technischem und musikalischem Know-how am Beispiel von XSLT-Programmen (Oleksii Sapov), Musikgeschichte Online (Matthias Tischer), Plenumsdiskussion