Nicht nur im organisatorischen Vorfeld war das Musikwissenschaftliche Seminar in die 7. Jahrestagung der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (DHd2020), die vom 2. bis 6. März unter dem Motto „Spielräume – Digital Humanities zwischen Modellierung und Interpretation“ in Paderborn stattfand, eingebunden. Auch bei der Tagung selbst, zu der sich ca. 450 Teilnehmer angemeldet hatten, beteiligten sich alle Hilfkräfte und Mitarbeiter*innen des Virtuellen Forschungsverbunds Edirom (ViFE) nicht nur als Helfer, sondern trugen teils auch aktiv zum Programm bei: Gleich am zweiten Tag führte Peter Stadler einen gut besuchten halbtägigen Workshop zu TEI-ODD durch. Johannes Kepper und Joachim Veit referierten am 3. März unmittelbar aufeinanderfolgend, aber in zwei verschiedenen Sektionen: Unter dem Rahmenthema „Interpretationsspielräume“ machte Veit den Anfang mit seinem Beitrag „Würgegriff oder Rettungsanker? – Interpretationsspielräume handschriftlicher (Musik-)Quellen im digitalen Kontext“, ihm folgte in der Sektion „Quantitative Zugänge zu Musik“ Johannes Kepper mit einem Vortrag „Zu den Anforderungen einer musikalischen Stilometrie“. Am letzten Veranstaltungstag präsentierten Kristina Richts und Elena Schilke im voll besetzten Hörsaal 2 innerhalb der Sitzung zu „Linked Open Data 2“ das Detmolder Hoftheater-Projekt unter dem Titel „Theatre-Tool: Erschließung, Verknüpfung und WebPräsentation von Theater- und Musikbeständen mit unterschiedlichen Quellentypen“. Zudem hatte sich Andreas Münzmay bereit erklärt, die vorausgehende Sektion „Linked Open Data 1“ zu moderieren – da er erkrankt war, sprang Joachim Veit für ihn ein. Die ausführlichen Abstracts zu den Workshops und Vorträgen sind in dem umfangreichen Book of Abstracts unter Zenodo online zugänglich. Das im Programmheft veröffentlichte Grußwort zur Tagung hatten Michaela Geierhos (die als Leiterin des Profilbereichs Digital Humanities die Hauptlast der Organisation trug) und Andreas Münzmay gemeinsam verfasst.
Nicht unwesentlich war das Muwi auch am Rahmenprogramm beteiligt: Peter Stadler und Joachim Veit moderierten einen einstündigen Poster-Slam, unterstützt von Johannes Kepper am „Applausometer“. Am Tag nach dem offiziellen Programm bot Peter Stadler für die „Hartgesottenen“ noch einen Skitag im Sauerland an, der – wider Erwarten – bei Sonnenschein und Schnee und in bester Stimmung stattfinden konnte. Schließlich hatten die Mitglieder des ViFE für das Conference-Dinner, das in der VIP-Lounge der Benteler-Arena stattfand, zwei Kicker besorgt, die an dem Abend weidlich genutzt wurden und Gelegenheit zu ganz unwissenschaftlichen Wettbewerben gaben!
Sehr viel positives Echo kam vonseiten der Teilnehmer*innen, vor allem im Hinblick auf das Bemühen der Organisatoren, das Thema der Tagung wörtlich zu nehmen und unterschiedliche „Spielräume“ zu nutzen: So fanden die Veranstaltungen einerseits in unterschiedlichsten Bereichen der Universität, statt. Zur Preisverleihung an die 19 Stipendiaten der Tagung hatte der Bürgermeister der Stadt Paderborn ins Rathaus geladen. Neben dem Conference-Dinner in der Benteler Arena gab es auch verschiedene Stadführung und die offizielle Eröffnung der Großveranstaltung fand nicht an der Universität, sondern im weltgrößten Computermuseum, dem Heinz Nixdorf MuseumsForum statt, wo Musiker der Hochschule für Musik Detmold während des Empfangs im Raum verteilt und per Laptop gesteuert die Sonneries de Cantenac von Fabien Lévy aufführten. Im HNF war zu dieser Zeit auch die Installation „Inside Beethoven!“ zu erleben, die dann allerdings wegen der Corona-Krise wenige Tage später für das Publikum geschlossen werden musste.
Eindrücke von der Tagung vermittelt die umfangreiche Bildergalerie auf der Tagungswebsite https://dhd2020.de.