In der Lesewoche findet der Präsenzanteil eines Blockseminars statt, das seit Anfang des Semesters intensiv von Studierenden des South African College of Music aus Kapstadt (Südafrika) und des Musikwissenschaftlichen Seminars vorbereitet wird. Den Höhepunkt der Pfingstwoche bildet eine Student Conference, in der an zwei Tagen die Ergebnisse der Arbeit der vier Gruppen in 90-minütigen Vorträgen (60 Minuten Vortrag + 30 Minuten Diskussion) präsentiert werden. Zu diesen Vorträgen in englischer Sprache (Donnerstag und Freitag, 23. und 24. Mai, jeweils von 9:00–12:30 Uhr) sind Interessierte Mitglieder und Studierende des Instituts herzlich eingeladen.
Thematisch beschäftigen sich die Studierenden, unter der Leitung von Dominik Höink, Luise Adler (UPB), Rebecca Sandmeier und Tshepo Finger (SACM) mit Religionen, die von grundlegender Bedeutung für die Gestaltung der Gesellschaften sind, in denen wir leben, sowohl in Deutschland als auch in Südafrika. Die religiöse Landschaft in Südafrika unterscheidet sich stark von der in Deutschland. In Südafrika haben sich die drei abrahamitischen Religionen während der Kolonialisierung im 17. Jahrhundert etabliert und bilden heute einen integralen und gleichberechtigten Bestandteil der südafrikanischen Religionslandschaft. In Deutschland hingegen werden die verschiedenen Religionen oft als mit bestimmten Gruppierungen innerhalb der deutschen Bevölkerung verbunden wahrgenommen. Heute ist das öffentliche Leben in Südafrika zwar völlig säkular, aber die Religion spielt im Leben vieler Menschen eine wichtige Rolle. In Deutschland hingegen ist das Christentum im öffentlichen Leben allgegenwärtig, während viele Personen entweder nicht religiös sind oder ihre Religion nicht aktiv ausüben. In Zusammenarbeit mit Studierenden und Lehrenden des South African College of Music soll die Bedeutung religiöser Musik in Deutschland und Südafrika analysiert werden.