Musik – Religion – Politik
Öffentliche Ringvorlesung des Musikwissenschaftlichen Seminars Detmold/Paderborn
Musik ist ein wesentliches Medium zur Verarbeitung religiöser Themen. Entsprechend fällt es leicht, verschiedenste Bespiele religiöser Musik anzuführen, in denen auf ganz unterschiedliche Weise religiöse Überzeugungen ausgedrückt oder kritisiert werden. Wie aber verhält es sich mit der politischen Dimension religionsbezogener Musik? Im Rahmen der Ringvorlesung wird im historischen Längsschnitt vom Mittelalter bis zur Gegenwart an sehr verschiedenen Beispielen aus der Musikgeschichte das Zusammenspiel der keineswegs immer eindeutig abzugrenzenden Bereiche Religion und Politik untersucht. Dabei steht die musikalische Huldigung geistlicher und weltlicher Würdenträger oder auch konfessioneller Identifikationsfiguren ebenso im Zentrum wie die Frage nach der politischen Rolle von Kirchenmusik in totalitären Staaten. Aber auch das gesellschaftskritische Spiel mit liturgischen Gattungen in einer zunehmend als säkular verstandenen Zeit sowie der Einsatz von populären Musikstilen zur Stärkung von Identität und Gemeinschaftsbildung werden diskutiert. Mit diesem sehr weiten Fokus richtet sich die Ringvorlesung bewusst an eine breite Öffentlichkeit.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Ort und Zeit:
Kuppelsaal der Hochschule für Musik Detmold
Willi-Hofmann-Straße 5
32756 Detmold
jeweils mittwochs, 18:15–19:45 Uhr
Programm
19. Oktober
Dominik Höink (Paderborn/Detmold), Einführung
Grußwort des Rektors der HfM Detmold
Irene Holzer (München), Papstlob und Papstkritik in der Musik des Mittelalters
2. November
Walter Werbeck (Greifswald), Musik – Religion – Politik: Das Werk von Heinrich Schütz
16. November
Dominik Höink (Paderborn/Detmold), Hermann, Luther und andere! Nationalismus und Konfessionalismus in den Oratorien des 19. Jahrhunderts
30. November
Andreas Jacob (Essen), Rückzugskammer? Resonanzraum? Fragen an die Rolle der Kirchenmusik während der NS-Zeit
14. Dezember
Lars Klingberg (Hamburg), Kirchenmusik in der DDR
11. Januar
Elena Minetti und Antje Tumat (Paderborn/Detmold), Religiöse Kontexte und politische Reflexion in der westlichen musikalischen Avantgarde nach 1945: Brittens „War Requiem“ und Henzes „Requiem“
25. Januar
Michael Custodis (Münster), In diesen heiligen Hallen? Pop und Spiritualität
Organisation: