Mau­ri­cio Ka­gel

Mauricio Kagel

Vor 10 Jahren starb der deutsch-argentinische Komponist, Dirigent, Regisseur und Librettist Mauricio Kagel. Bekannt geworden ist er vor allem durch sein Konzept des „instrumentalen Theaters“, in dem er die sichtbaren Vorgänge beim Aufführen von Musik in die Komposition mit einbezog und Gestik und Mimik der Musizierenden festlegte. Auf unterschiedlichsten Ebenen reflektiert der Komponist traditionelle Kategorien von Musikbetrieb und Musikgeschichte: Dichotomien wie Kunst- und Trivialmusik, Bühne und Konzertsaal, europäisch oder außereuropäisch werden von ihm unterlaufen. Seine ‚Musik über Musik‘ oder ‚Musik über die Realisierung von Musik‘ fordert zu einem grundlegenden, immer auch humoristischen Nachdenken über die kompositorischen Moden seiner Zeit auf. Sie reflektiert dabei allgemein die Funktion von Kunst in unserer Gesellschaft.

Die Hochschule für Musik Detmold und das Musikwissenschaftliche Seminar setzen sich von Juni bis Oktober 2018 auf verschiedenen Ebenen mit dem Werk Kagels auseinander, unter anderem in zwei Konzerten unter der künstlerischen Gesamtleitung von Merve Kazokoglu (siehe Programm), einem wissenschaftlichen Blockseminar unter der Leitung von Prof. Antje Tumat und zwei wissenschaftlichen Vorträgen: 

Mittwoch, den 10.10.2018, 19.30 Uhr, Brahms-Saal:

Christina Richter-Ibáñez (Tübingen): "Was ich mache, ist sehr persönlich". Wiederkehrende Themen in Mauricio Kagels Werk

Donnerstag, den 11.10.2018, 11.00 Uhr, Detmolder Sommertheater:

Andreas Münzmay (Detmold/Paderborn):  "Ludwig van" im Geisterhaus der Musikgeschichte, oder: Was zeigt es uns, wenn Kagel uns seinen Beethoven vorführt?  

Nachfragen bitte an Antje.Tumat@uni-paderborn.de