Mit dem Anspruch, der mit der Bezeichnung «Digital Humanities» einhergeht, dem Anspruch nämlich die Geisteswissenschaften in ihrer Gesamtheit unter einen Hut zu bringen, verbindet man unvermeidlich die Erwartung, dass die DH über einen Ansatz verfügen, der in allen betroffenen Disziplinen gleichermaßen einsetzbar wäre. Faktisch entwickeln sich die unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen Fächer in ihrer Beziehung zu den Digital Humanities unterschiedlich. Noch lässt in vielen Bereichen der große digitale Durchbruch auf sich warten.
In diesem Vortrag steht die Interaktion zwischen Digital Humanities und Kulturerbeforschung im Fokus. Gezeigt werden soll, wie die Verbindung dieser zwei Bereiche, die in den letzten Jahren maßgebliche disziplinäre Wandlungen erlebt haben, möglichst fruchtbar gestaltet werden kann. Und nebenbei wird auch gezeigt, dass es sehr wohl einen gemeinsamen Ansatz gibt, der das Fach zu methodischer Festigung und disziplinärer, internationaler Verortung verhelfen kann: Es ist die Erarbeitung von gemeinsamen Standards, die nicht zuletzt im Wust der Cultural Heritage Big Data Orientierung verschaffen kann.
Prof. Dr. Anne Baillot ist Professorin für Germanistik an der Université du Mans in Frankreich, Partneruniversität der Universität Paderborn. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Digitale Methoden in den Geisteswissenschaften.
Vortrag und anschließende Diskussion sind in deutscher Sprache.
Dienstag 18. September, 18–19:30 Uhr, Zukunftsmeile 1, 33102 Paderborn, Raum ZM 01-28
Seit 2009 wird die ESS vom Virtuellen Forschungsverbund Edirom (ViFE) am Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/Paderborn organisiert – von 2013 bis 2017 außerdem in Kooperation und zusammen mit dem BMBF-Projekt DARIAH-DE und seit 2014 in Kooperation und zusammen mit dem Zentrum Musik – Edition – Medien (ZenMEM). Weitere Informationen unter ess.upb.de.